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Die Singgemeinschaft

"Singen ist eine Art, der Seele und dem eigenen Innern Ausdruck zu geben." (Joachim Gauck)

Wenn unser ehemaliger Bundespräsident Joachim Gauck sich derart positiv zum Singen äußert, dann blickt er eventuell auch auf seine Erfahrungen als evangelischer Theologe zurück. Die Tradition einer hohen Wertschätzung des Gesangs reicht nicht nur in der evangelischen Kirche weit zurück: Bereits Martin Luther hat in seinen „Tischreden“ betont, dass das Singen „eine edle Kunst und Übung“ sei, und schon in vorchristlicher Zeit wusste der römische Dichter Horaz, dass „Gesang dunkle Sorgen vermindert [!]“. Die große Bedeutung des Gesangs ist kulturübergreifend verankert. So formuliert der bengalische Nobelpreisträger Rabindranath Tagore: „Gott achtet mich, wenn ich arbeite, aber er liebt mich, wenn ich singe.“

Vermutlich, haben alle, die bereits in einem Chor gesungen haben, schon einmal erlebt, dass das gemeinsame Singen Freude bereitet – aus rein wissenschaftlicher Sicht klingt dies in den Worten des Musikpsychologen Karl Adamek so: „Singen fördert die Konzentration, reduziert den Schmerz, Stress und depressive Verstimmungen. Nach 20 Minuten Gesang produziert das Gehirn Botenstoffe, die körperliche und seelische Vorgänge positiv beeinflussen.“

Zugegebenermaßen ist uns die wissenschaftliche Erklärung dafür, warum das Singen guttut, ziemlich egal. Uns genügt die Erfahrung eines beglückenden Gefühls, das entsteht, wenn sich der eigene Klang mit den Stimmen der anderen Sänger/-innen mischt und man häufig sogar Töne produziert, die man sich alleine gar nicht zugetraut hätte, um zu wissen, dass das gemeinsame Singen etwas ganz Besonderes ist. Wenn ein Werk nach intensiver Probenarbeit plötzlich gut klingt, dann bedeutet dies eine Bereicherung, die glücklich macht.

Unserer Singgemeinschaft ist der zweite Wortbestandteil aber ebenso wichtig wie der erste: Wir treffen uns am Mittwochabend, um gemeinsam zu singen. Darüber hinaus ist es schön, Teil einer guten Gemeinschaft zu sein, die durch die unterschiedlichen Charaktere bereichert wird. Immer wieder besteht die Möglichkeit zum Austausch – sei es beim Gespräch nach der Probe, beim gemütlichen Beisammensein nach der Adventsmusik oder auf gemeinsamen Ausflügen. Die Bereicherung des Gemeindelebens ist uns ein Anliegen, weshalb wir i.d.R. sechs Gottesdienste im Jahr mitgestalten und mit der Adventsmusik am zweiten Adventssonntag auf Weihnachten einstimmen möchten. Manchmal finden im Sommer auch unterhaltsame Abende statt.

Unser Repertoire reicht von der Renaissance bis zur zeitgenössischen Musik, von unbegleiteter Chormusik bis zu Werken mit Instrumentalbegleitung. Dankbar sind wir dafür, dass eine Pianistin aus unseren eigenen Reihen uns stets bereitwillig begleitet, und dass wir darüber hinaus einen tollen Stamm an Instrumentalist/-innen haben, auf die wir z.B. für die festliche Gestaltung der Adventsmusik zurückgreifen können.

Wenn Sie Lust haben, die positiven Erfahrungen des gemeinsamen Singens und der Gemeinschaft mit uns zu teilen, dann freuen wir uns, wenn Sie (unverbindlich und ohne Anmeldung) mittwochabends um 20 Uhr im Paul-Gerhardt-Haus (Friedrichstraße 32) vorbeikommen. Natürlich können Sie die Chormitglieder oder die Chorleiterin auch einmal ansprechen oder Sie nehmen über das Gemeindebüro Kontakt auf.

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